Biografie

Wer war Axel Röthemeyer?

Axel Röthemeyer (1976-2020) war der „Meister des Idiot-do“, der Hohepriester des Scheiterns, das er in seiner Weisheitslehre, dem „Gagakure“, auf den Punkt gebracht hat. Als Moderator, Underground-Filmemacher, Gelegenheits-Schauspieler, Zeichner und nicht zuletzt Verfasser von komischen Gedichten und Storys war der „Kulturmajor“, wie er sich auch nannte, in Darmstadt so bekannt, dass er als „alternativer Bürgermeister“ bezeichnet wurde. Geboren in Braunschweig und aufgewachsen in Groß-Umstadt, ging Röthemeyer zum Studium von „Deutsch und Denken“ an die TU Darmstadt, in die Stadt mit dem Darm. Schon als Jugendlicher zeichnete er erste Comics und drehte Filme. In Darmstadt war er Mitglied des studentischen Filmkreises der TU, realisierte zahlreiche Filmprojekte, skizzierte und schrieb unzählige Drehbücher, darunter für „Die alte Frau“ von Ariane Mayer nach Geschichten von Daniil Charms, der international auf Festivals gezeigt wurde. Der „Last Living Langzeitstudent“, der sein Studium nie beenden sollte, verdiente seinen Lebensunterhalt u.a. mit Image-Filmen und filmischen Dokumentationen (u.a. über das Datterich-Festival 2015), als Bibliothekar und 24h-Pfleger von Schwerstbehinderten, später in der Videoabteilung des Staatstheaters Darmstadt. Röthemeyer moderierte u.a. beim Weiterstädter Filmfest. Weiterhin trat er als Moderator bei vielen „Science-Slams“ auf, ein Veranstaltungsformat, das von ihm mit ins Leben gerufen wurde und sich auf die ganze Welt ausbreiten sollte. Zudem war er zentraler Bestandteil der von ihm initiierten Early Late Night Show „SNotLDaD – Saturday Nightlife of the Living Dead am Dienstag“ im Schlosskeller Darmstadt. 2006 war er Mitbegründer des legendären „Darmverlags“. Ende November 2020 hörte sein Herz einfach auf zu schlagen. Sein letztes Projekt war ein Kalender zu heilender Nahrung mit seiner Frau Flora Schmidt. Er hinterlässt zwei Kinder.


Axel Live


Nachrufe

Enge Freunde über Axels Tod im P-Magazin

Weitere:

auf Facebook: Nachruf des Studentischen Filmkreises an der TU Darmstadt

Link zur Traueranzeige der Familie